Versetzen wir uns einige Jahrhunderte zurück in der vorchristlichen Zeit auf den Spuren eines alten Ringelblumennamens. Die alten Priesterinnen, die das Volk regieren, die Heilerinnen und Seherinnen leben fort in den Geschichten von weisen Frauen und guten Feen. Die Sonne war in diesen Gesellschaften heiliges Symbol des Lebens. Es wurden an heiligen Orten die Sonnenfesttage zelebriert und sollten den Menschen einen tiefen Sinn geben. Blumen die zur Zeit der wichtigsten Punkte des Sonnenlaufes durch das Jahr blühten und in ihrer Form der Sonne ähneln, galten als heilige Blumen die den Namen Sonnenbraut getragen haben. Diesen Namen gab man auch anderen Pflanzen wie dem Gänseblümchen, der Kamille oder der Wegwarte, da sie sich stark nach der Sonne richten. Sie drehen sich nach ihr, öffnen und schließen sich zu bestimmten Sonnenzeiten und wenn Regen droht, öffnen sie ihre Blüten erst gar nicht. Regenblumen nannte man die Ringelblumen ebenfalls, denn wenn um 8 Uhr morgens ihre Blüten noch geschlossen sind, kommt an diesem Tag bestimmt Regen. Die Ringelblume war auch immer eine Pflanze der Liebe. Eine Blume die so lange und unentwegt blüht und scheinbar nicht welken will, sollte bewirken, dass die Liebe eines Menschen zu einem anderen nicht endet, sondern immer wieder neue Blüten treibt. Später bezeichnet Albertus Magnus, ein heilkundiger Bischof des Mittelalters die Ringelblume mit dem schönen Namen » Sponsa solis «